Folgt man der Seeuferstraße von Porlezza aus in Richtung des Südufer des langen Seearms im Osten des Luganer Sees, gelangt man automatisch nach Claino con Osteno. Die Straße ist äußerst schmal und verlangt bei Gegenverkehr höchste Aufmerksamkeit. Über große Strecken ist sie unbeleuchtet – wenn man zu Fuß im Dunkeln hier entlangspaziert, sollte man Warnwesten tragen oder eine Taschenlampe bei sich haben.

Claino con Osteno

Die Gemeinde Claino con Osteno formiert sich aus mehreren winzigen Gemeinden, die größten sind die drei Dörfchen Claino, Barclaino und Osteno. Osteno und seine Mini-Ausläufer Rescia (Richtung Porlezza) und Righeggia (Richtung Santa Margherita) liegen direkt am Seeufer, Barclaino, San Lucio und Claino dagegen höher am Hang, weshalb sie einen atemberaubenden Blick auf den Ceresio und auf das gegenüberliegende Seeufer mit Porlezza und die imposanten Berge um Valsolda herum bieten. Das riesige, die Landschaft beherrschende Felsdreieck des Monte dei Pizzoni (1.303 m) liegt genau gegenüber Osteno.

Barclaino wurde hoch über dem See auf den Überresten einer alten Festung errichtet. Daran erinnern ein alter Steinbruch und auch der Name des Dorfplatzes: Piazza del Forte. Ein Turm und Mauerreste sind noch sichtbar. Während des Mittelalters war Barclaino ein strategisch wichtiger Punkt am Zugang zum Val d’Intelvi. Sehenswert ist die 1570 geweihte Kapelle Madonna delle Grazie, wunderschön mit Stuckaturen und Fresken aus dem 17. und 18. Jh. ausgestattet. Sie wurde aus Dankbarkeit für überstandene Schlachten errichtet. Claino ist stark mittelalterlich geprägt und gruppiert sich eng um die Pfarrkirche San Vicenzo.

Claino con Osteno mit der Piazza del Forte

Die Kirche, die schon aufs Ende des 13. Jahrhunderts zurückgeht, ist nach alter Art mit dem Chorraum nach Osten ausgerichtet. Hinter dem Portal mit spätgotischem Fresko steht ein Taufbecken. Regionale Künstler haben sich hier verewigt: Eine Pietà von Gentilino stammt aus dem Jahr 1492. Marco Antonio Prestinari aus Claino hat die Figurengruppe „Anbetung der Hirten“ geschaffen, es handelt sich um einen Entwurf zur gleichnamigen Skulpturengruppe im Mailänder Dom.

Ein herrliches Altbarbild vom Ende des 16. Jahrhundert zeigt die Jungfrau Maria mit Kind, umgeben von Heiligen. Von Rocco Comanedi aus Cima stammt eine „Vorstellung des jungen Jesus im Tempel“ aus dem 18. Jahrhundert.

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